Beschreibung
Wie entwickelt man in der Theologie ein kohärentes Verständnis für die Grundlagen der religiösen Überzeugungen und welche Bedeutung kommt dabei dem Intellekt und der menschlichen Selbsterkenntnis zu? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der vorliegende erste Band einer ganzen Reihe an neuen Untersuchungen zu den islamischen Überzeugungsgrundlagen, die unter dem Begriff ʿaqāʾid bzw. uṣūl al-ʿaqāʾid zusammengefasst werden. Um hierauf eine fundierte Antwort geben zu können, betrachtet diese Einführung zunächst die Grundsätze und Bedingungen des Verstehens an sich und diskutiert im Anschluss daran die verschiedenen wissenschaftlichen Methoden der Annäherung an theologische Texte, bevor die eigene phänomenologische Herangehensweise vorgestellt wird, die ihren Erkenntnisgewinn primär aus der »Sache selbst« zu schöpfen sucht und unmittelbar mit der Selbsterkenntnis des Menschen verbunden ist. Ausgehend vom eigenen Selbstverständnis kommen daher in Bezug auf die islamischen Überzeugungsgrundlagen in erster Linie die beiden textlichen Hauptquellen der islamischen Religion, der Koran und die prophetischen Überlieferungen, zu Wort, um darin zu ergründen, welches Netzwerk an Bedeutungen sich dort in Verbindung mit Gott und dem Bekenntnis zu ihm auftut. Zentrales Thema dabei ist der Intellekt und seine vielschichtigen Erscheinungsformen, denn als ein Licht von Gott vermag er die Dinge so zu beleuchten, dass sie klar und deutlich erkannt werden können, was ihn grundsätzlich zum wichtigsten Kriterium und Wegweiser für die Durchdringung der islamischen Überzeugungsgrundlagen macht, die »ohne den Intellekt […] schließlich nicht zu denken sind«.