Bücher über Schia und Islam

  • Buchprojekt: Einführung in die Schia

Als Minderheit weist die Schia eine eigene Geschichte und einen eigenen Entwicklungsprozess innerhalb des islamischen Spektrums und der islamischen Geschichte auf. Das Buch „Einführung in die Schia“ versucht, die historischen Gründe und Fakten für die Entstehung dieser Gruppierung darzulegen und die wichtigsten Fragestellungen, die sich aus den historischen Tatsachen ergeben, eingehend zu beleuchten und zu beantworten. Systematisch werden alle Grundprinzipien und Grundlagen des schiitischen Denkens vorgestellt und die damit verbundene Philosophie veranschaulicht. Ein wichtiger Ansatz dieses Buches ist, die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen islamischen Denk- und Rechtsschulen herauszuarbeiten, da der Autor davon ausgeht, dass eine wertneutrale und wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung aller islamischer Strömungen einen wichtigen Beitrag dazu leistet, die Muslime in ihren Gemeinsamkeiten zu stärken und dadurch ein friedliches und konstruktives Miteinander zu fördern. Das Buch „Einführung in die Schia“ ist eine Rezeption eines in der schiitischen Tradition bekannten Buches mit dem Titel „Ursprung der Schia und ihre Wurzeln“ (Aṣl aš-šīʿa wa uṣūluhā) von Allamah Kāšif al-Ġiṭāʾ (1751-1812/13), welches der Autor nicht nur zum Teil übersetzt, sondern auch mit einem Kommentar versieht, der dem heutigen Leser einen zeitgemäßen Zugang erleichtert.

 

  • Buchprojekt: Tuḥaf al-‘uqūl – Die Geschenke der Intellekte

Das Werk mit dem Titel „Tuḥaf al-‘uqūl – Die Geschenke der Intellekte“ ist ein Sammelband von Überlieferungen, der im vierten Jahrhundert islamischer Zeitrechnung verfasst wurde. Das Werk besteht insgesamt aus sechzehn Kapiteln, von denen die ersten zwölf Kapitel jeweils Zitate und Überlieferungen des Propheten und der ersten elf schiitischen Imāme enthalten. Die darauffolgenden vier Kapitel haben Texte zum Inhalt, die Gespräche zwischen Gott und Mose, zwischen Gott und Jesus, sowie Zitate von Jesus wiedergeben, und schließlich mit einem langen Empfehlungsschreiben von Mufaḍḍal ibn ʿUmar enden, der ein enger Gefährte des sechsten schiitischen Imāms, Ğaʿfar aṣ-Ṣādiq (83/702-148/765), war.

Die Texte und Überlieferungen behandeln in erster Linie theologische, philosophische, mystische und moralische Aspekte der Religion und werden auch in einigen Fällen als Grundlage für religionsrechtliche und normative Interpretationen innerhalb der schiitischen Tradition benutzt. Da in diesem Werk wichtige Grundprinzipien, sowie philosophische und moralische Aspekte des Islams intensiv diskutiert werden, nimmt Tuḥaf al-‘uqūl für die Schiiten einen hohen Stellenwert ein und wird von der schiitischen Geistlichkeit als Standardwerk betrachtet.

Die deutsche Übersetzung des Werkes umfasst ca. 800 Seiten und befindet sich zur Zeit im Lektorat und Korrekturprozess. Die Stiftung für Islamische Studien veröffentlicht in diesem Jahr vorerst das erste Kapitel des Buches, welches auf ca. 130 Seiten die Überlieferungen des Propheten wiedergibt. Die Herausgabe einer Gesamtübersetzung von Tuḥaf al-‘uqūl ist für das Jahr 2016 geplant.